GLASKÖRPERCHIRURGIE
Bei bestimmten Netzhaut-Glaskörper-Erkrankungen (z.B. Makulagliose oder Makulaforamen) kann eine Glaskörperoperation sinnvoll sein. Diese Operation wird in der Regel in Vollnarkose im Rahmen eines kurzen stationären Krankenhausaufenthalts durchgeführt.
In unserer Praxis gehört die Netzhaut-Glaskörperdiagnostik zu den elementaren Untersuchungen. Wenn der Augenarzt bei der Untersuchung mit dem Spaltlampenmikroskop Erkrankungen der Netzhaut oder des Glaskörpers feststellt, empfehlen sich Zusatzuntersuchungen wie z.B. die Kontaktglasdiagnostik mit medikamentös erweiterter Pupille oder apparative Untersuchungen, vor allem die Schichtdiagnostik mittels OCT (optische Kohärenztomographie).
Dann wird Sie Ihr Augenarzt individuell beraten, ob bei Ihnen ggf. eine Glaskörperoperation sinnvoll ist. Dies kann z.B. bei einer Makulagliose oder einem Makulaforamen der Fall sein.
Die Makulagliose
Die Makulagliose ist eine Erkrankung der Grenzfläche zwischen Netzhaut und Glaskörper. Dort bildet sich im Bereich der zentralen Netzhaut eine Membran, die die Netzhaut verzieht. So kommt es zu einer unterschiedlich starken Minderung der Sehfähigkeit und typischerweise zu sogenannten Metamorphopsien (Verzerrtsehen).
Das Makulaforamen
Bei einem Makulaforamen handelt es sich um eine Lochbildung in der zentralen Netzhaut durch degenerative Prozesse. Diese Erkrankung kann eine erhebliche Minderung der Sehkraft zur Folge haben.
Die Glaskörperoperation (Vitrektomie)
Bei der Vitrektomie wird in Vollnarkose mit moderner Mikrochirurgie die Grenzmembran zwischen Glaskörper und Netzhaut entfernt. Bei der Makulagliose kann so die Netzhaut wieder geglättet werden, die Ränder des Makulaforamens legen sich wieder an.
Beim Makulaforamen wird zusätzlich eine sogenannte Gastamponade eingesetzt. Dieses Gas, das in den Augapfel gegeben wird, dient dazu, die Netzhaut an der Augenhinterwand anzudrücken. Ähnlich der Luftblase in einer Schneekugel steigt das Gas im Auge nach oben. Um die Netzhaut im Bereich der Makula anzudrücken, muss der Patient also möglichst nach unten schauen. Gerade in den ersten Tagen nach der Operation ist diese Lagerung für den Operationserfolg mit entscheidend. Innerhalb von 2 Wochen wird das Gas vom Körper resorbiert.
Ziel der Glaskörperoperation ist es, ein Fortschreiten der Makulagliose oder des Makulaforamens zu verhindern. Ist die Erkrankung nicht zu weit fortgeschritten, kann sogar eine Verbesserung der Sehschärfe erreicht werden. Der endgültige Operationserfolg kann erst nach einigen Wochen beurteilt werden.
Mit der Weiterentwicklung der Mikrochirurgie am hinteren Augenabschnitt sind heute Erkrankungen therapierbar geworden, die noch vor einigen Jahren als schicksalhaft und nicht behandelbar eingestuft wurden.